Freitag, 9. März 2012

Friday is for literature

Oh, man! Und schon ist wieder Freitag! Was habt ihr die Woche über so feines gemacht? Ich bin ein wenig in Schulstress untergegangen, aber es ist alles wieder in Ordnung!
Ich bin in letzter Zeit ein klein wenig besessen von der Serie Sherlock und der Comic Band "Your favorite Martian", ich bin mir sicher, dass ich dazu auch noch etwas posten werde, demnächst.
Bis dahin:
Nehmt diese Kurzgeschichte, es ist gefährlich allein zu gehen!
Es ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Leben einer Meerjungfrau, die Menschen beobachtet und sich ihnen am liebsten nähern würde. Ich hoffe, ihr habt eure Freude daran.<3

Das blaue Meer.
Jene Weiten, die dem dummen, menschlichen Verstand schon immer abenteuerliche Fantasien, wilde Geschichten sowie haltlose Hoffnungen entlocken konnten.
Es ist zu alt, um noch dem Maß von Wahrheit zu entsprechen, dem wir ihm versuchen beizumessen, es ist zu erklärt, um die alten Mythen vergangener Tage tragen zu können…Und doch kommen Sie nicht umhin, wenn auch immer eine beeindruckende Welle sich voller Stolz und Anmut aufbäumt, wann auch immer ein Sturm das lockende Blautürkis Gemisch bedrohlich ergrauen lässt, wann auch immer sie voller Schmerz, ihr gebrochenes Herz verzweifelt zusammenhaltend am Strand sitzen, sich zu fragen…Sich zu fragen…

“Wie ist es wohl dort? Mit den bunten Fischen im leisen Ozean. Wo selbst die Wut desselbigen einen nicht zu treffen vermag? Wo ein schützender, warmer Mutterleib einen umschließen kann und weicher Sand am Grunde liegt?”


Ich höre sie nie sprechen. Ich sehe es in ihren Augen.
Ihre Augen sind wie die unsrigen. Sie sind groß und grün, oder blau, oder braun…
Sie sind voller Schmerz, wenn sie bekümmert auf die Wasseroberfläche starren und ihre Köpfe scheinen so beeindruckend mit Sorgen und Fragen angefüllt, wie sie stumm nicken und ihre Lippen bewegen. Lächerlich sehen sie für mich niemals aus…
So oft ich kann schwimme ich an die Küste, verstecke mich hinter Felsen und kann meinen Blick nicht von ihnen nehmen. Sind sie so sehr wie wir, wie es scheint?
Traurige, suchende Wesen, die ziellos in diese Welt geworfen ihren Platz geduckt einnehmen?

Man hat mir befohlen sie zu fürchten, zu verlachen, jedoch vorsichtig mit ihnen zu sein und den Umgang jeglicher Umstände zum Trotze zu meiden. Und nun bin ich hier. Hier für mich und neige meinen Kopf  zur Seite, versuche in ihren Mimiken zu lesen wie in einem Buch.
Ich möchte lächeln, ich möchte ihnen sagen: Still ist es hier unten. Kalt ist es manchmal auch und dunkel, wenn man sich zu weit in die Tiefe wagt. Doch wie sollte ich? Wenn ich genau sehe, dass in ihrer Iris die schwärzeste Dunkelheit, die unerträglichste Stille und die eisigste Kälte hausen?
Wenn ich ahne -und meine Brust verkrampft sich voller Furcht- dass sie sich selbst nicht so sehen können, wie ich es kann. Wenn sie sich selber nicht mit den unwissenden Augen einer fremden Spezies betrachten, sondern mit dem von Gewöhnung geprägten und stolzen Blick eines allwissenden Gottes durch ihre Glasseelen stieren? Alles normal. Alles gewöhnlich. Alles klar.
Und ich bin hier.
Und nicht in ihren Büchern. Ich habe davon gehört. Bücher.
Sie schreiben Worte auf Papier, (einem weichen, nutzlosen Stoff , der sofort zerreißt) und versuchen sie schön klingen zu lassen, sie versuchen etwas in ihren Seelen zum Schwingen zu bringen in der Hoffnung, dass es auf ihren ganzen Körper übergeht und einen Rhythmus annimmt. Wenn auch nur für einen kurzen Moment, der wieder verfliegen wird, bis sie sich das nächste Buch nehmen. Und in ihm lesen, wie sie es in sich nicht können oder wollen.

Sie sind wirklich wie wir. Ganz genau wie wir.
Ich lächelte, schüttelte mein Haupt und tauchte ab. Die Gefahr, dass sie mich sahen, an die Oberfläche rissen und mich erforschen, sezieren, auseinandernehmen, war zu groß geworden.
So waren die Menschen.
Sie würden alles erforschen. Nur ungern in sich selbst.
Ich verstehe sie. Ich würde mich auch fürchten, wenn ich tagtäglich so dreinblicke, dass ich bei einem Wesen, dass niemals meine Welt betreten durfte, nur am Rande einmal einen Blick hineinwerfen kann Mitleid und Furcht erzeuge…

Was ich tue.

Und ich habe Angst. Und ich fürchte mich vor meiner eigenen Person.
Darum löse ich es genau wie sie. Ich erforsche sie. Nicht mich. Und ich betrachte ihre Probleme von außen. Ignorierend, dass sie den meinigen so ähnlich scheinen.

Dem Schmerze ihrer Augen folgend.
Mein Name ist Ophelia. Ich bin eine Meerjungfrau.
Und ich lebe in jenem stillen, stillen Meer, dass auch in euren Augen ruht.

Liebe ist mir nicht fremd.
Das zittern des gesamten Körpers…
Das angespannte Beobachten aus der Ferne.
Der scheue Blickkontakt…
Ich liebe…

Ich…liebe…

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